Viele Menschen in Österreich interessieren sich für Politik und wollen Politik auch aktiv mitgestalten, d.h. in politischen Entscheidungsprozessen partizipieren (= teilnehmen). Die aktuelle Forschung deutet aber auch darauf hin, dass viele nicht wissen, wie und wo sie politisch aktiv werden können. Ziel des PolitikRadars ist es, die Vielfalt der Partizipationsmöglichkeiten in Österreich aufzuzeigen, zu systematisieren und auch den Bürger/innen zugänglich zu machen.
Dabei sind die Forscher der Uni Wien allerdings auf die Expertise und den Erfahrungsreichtum von Ihnen angewiesen. Denn den Forschern alleine ist es unmöglich, alle Partizipationsangebote in ihrer gesamten Vielfalt zu erfassen. Deshalb ruft das Projektteam, Jörg Matthes, Alice Binder und Raffael Heiss, interessierte Bürger/innen auf im Forschungsprozess aktiv mitzuwirken.
Das geht ganz einfach hier auf unserer Projektplattform. Interessierte Bürger/innen registrieren sich bei uns als Citizen Scientists. Danach kann man sich aktiv an der Datenerhebung beteiligen. Dabei sammeln und systematisieren Sie alle möglichen Partizipationsangebote in Ihrem Umfeld. Zum Beispiel: Vielleicht gibt es eine politische Protestaktion in Ihrer Gemeinde, eine Social Media Bewegung die Unterstützer sucht, eine Website über die man eine Petition zu einem Umweltthema unterzeichnen kann und so weiter...
Jede Beobachtung ist wertvoll und fließt direkt in unseren Datenpool ein. Dadurch leisten Sie als Citizen Scientist einen wichtigen Beitrag im wissenschaftlichen Prozess, der früher ausschließlich von den beruflich angestellten Wissenschaftler/innen an den Universitäten durchgeführt wurde. Ihr Beitrag zählt und trägt maßgeblich zum wissenschaftlichen Erfolg unseres gemeinsamen Projektes bei!
CITIZEN SCIENCE AWARD 2017
Das Projekt PolitikRadar ist vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung gefördert und ist ein Citizen Science Award Projekt. D.h. einzelne Schulklassen, haben zwischen 1. und 31. Mai 2017 beim Projekt mitgemacht, hatten die Möglichkeit, einen Citizen Science Award zu gewinnen. Der Preis beträgt 1.000 Euro für die Gewinnerklasse, 750 Euro für die Zweitplatzierte, und 500 Euro für die drittplatzierte Klasse. Ausschlaggebend ist dabei die Anzahl qualitativ hochwertiger Dateneinträge. Darüber hinaus vergeben wir einen Zusatzpreis in der Höhe von 750 Euro an jene Klasse, die im Forum (www.politikradar.at/forum) am meisten kreative und qualitativ hochwertige Beiträge postet. Die Preise werden im Rahmen einer feierlichen Festveranstaltung in Wien übergeben.
DAS PROJEKT AUF EINEN BLICK
Wissenschaftsbereich: Sozialwissenschaften
Ort: Österreich
Ausstattung für Citizen Scientists: Smartphone und/oder PC mit Internet
Tätigkeiten der Citizen Scientists: Ideen einbringen, beobachten, Daten sammeln, diskutieren
Zielgruppe: Jugendliche und Erwachsene
Zeitaufwand zum Mitforschen:
- Online-Registrierung: ca. 10 Min.
- Diskussionsteilnahme vor und nach der Datensammlung: Zeitaufwand je nach individuellem Engagement
- Sammeln der Partizipationsangebote: ca. 10 Min. für die Kategorisierung und Beschreibung einer einzelnen Beobachtung
Projektziel
Über das Citizen Science-Tool PolitikRadar sammeln engagierte Citizen Scientists Mitgestaltungsangebote (z. B. Petitionen oder öffentliche Versammlungen), kategorisieren diese und stellen sie anderen über eine gemeinsame Plattform zur Verfügung. Dabei kann es sich um neue online Möglichkeiten, aber auch um traditionelle Partizipationsformen handeln. Wissenschaftlich wird dadurch erstmalig eine umfassende Bestandsaufnahme der Partizipationsangebote in Österreich, online wie offline, erstellt. Gleichzeitig werden diese Angebote über eine Info-Datenbank auf der Projektplattform der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wie kann man mitforschen?
Der gesamte Beteiligungsprozess läuft über die Online-Plattform des Projekts. Dort wurde im Vorfeld der Forschung über die Umsetzung diskutiert. Die Forschenden stellen die Basiskategorien für die Datensammlung vor und entwickeln diese gemeinsam mit den engagierten Bürger/innen weiter. Die Datensammlung läuft dann über das auf der Website integrierte Dateneingabe-Tool. Dort können Teilnehmende ihre Beobachtungen eintragen und kategorisieren. Ausgewählte, für die Allgemeinheit besonders interessante Partizipationsangebote, werden auf politikradar.at präsentiert.
Alle interessierten Personen sind eingeladen, Beobachtungen zu sammeln. Die Registrierung als Citizen Scientist erfolgt ganz einfach über die Online-Plattform des Projekts.
Was passiert mit den Beiträgen der Citizen Scientists?
Die Beiträge werden vom Projektteam gesammelt. Sie dienen einerseits der wissenschaftlichen Auswertung, werden andererseits aber auch der breiten Öffentlichkeit direkt über die Plattform zugänglich gemacht. Wissenschaftlich lässt sich durch die gemeinsam erhobenen Daten erstmalig ein umfassendes Bild der Partizipationsangebote in Österreich zeichnen, z. B. von welchen Akteuren gehen sie aus, welche Themen umfassen sie, welche Bürger/innen werden angesprochen? Gleichzeitig wird durch die gesammelten Daten eine Info-Datenbank auf der Plattform erstellt. Dort können Bürger/innen nach Partizipationsangeboten suchen, sich informieren und beteiligen.